Blutstammzellenspende - Traunstein
Blutstammzellenspende - Lions helfen Leben spenden!
Für Menschen mit Blutkrebs ist eine Übertragung von Blutstammzellen oft die einzige Möglichkeit zu überleben. Ihr Knochenmark produziert nämlich unkontrolliert weiße Blutkörperchen. Um diesen Prozess zu stoppen, wird das gesamte Knochenmark durch eine starke Chemotherapie zerstört. Diese Patienten bekommen dann von einem Spender Blutstammzellen, die nicht mehr aus dem Knochenmark entnommen, sondern aus dem Blut “herausgefischt“ werden.
Bei der Entnahme werden Nadeln in zwei Venen gelegt. Aus der einen Vene wird das Blut durch einen Apparat geleitet, der nur die Stammzellen heraussammelt, das übrige Blut wird dann durch die andere Vene wieder zurück in den Körper geleitet. Ganz unspektakulär, nämlich wie eine Infusion, verläuft eine dann die Übertragung von Blutstammzellen als eine Knochenmark-transplantation von einem Spender auf einen Empfänger.
Da eine so große Gewebeübereinstimmung zwischen zwei Menschen recht selten ist, sind die Chancen für jemanden, der Knochenmark benötigt, umso besser, je mehr Menschen sich als Spender beteiligen. Jeder, der zwischen 18 und 48 Jahre alt und gesund ist, kann sich als Spender registrieren lassen. Dann wird zuerst etwas Blut entnommen, um die sogenannten Gewebemerkmale zu bestimmen. Denn auch bei dieser Transplantation müssen die Gewebe-merkmale von Spender und Empfänger weitgehend übereinstimmen.
Im März 2011 fand in der Berufsschule I Traunstein an der Wasserburger Straße erstmals vom Lionsclub Traunstein eine Blutspendeaktion sowie eine Typisierungsaktion für eine Knochenmark- bzw. Blutstammzellspende statt. Aufgerufen waren die in der Schule anwesenden Schüler sowie alle Bürger im Alter von 18 bis 48 Jahre. Es kamen fast 200 Spender.
Zweck der Initiative unter dem Motto „2 x Leben retten“ war, junge, berufstätige Menschen für diese Aktion zu gewinnen und an ihre Hilfsbereitschaft zu appellieren. Während in der Regel Blutspende und Typisierung getrennt durchgeführt werden, wurden bei dieser Aktion Blutspende und Typisierung erfolgreich miteinander verknüpft. Von den am Aktionstag anwesenden 330 volljährigen Berufsschülern der Berufsschule I Traunstein machten insgesamt 159, also fast die Hälfte, mit. Davon spendeten 109 Blut und ließen sich gleichzeitig typisieren, 9 spendeten nur Blut und 41 ließen sich nur typisieren.
Für die Durchführung waren der Blutspendedienst des BRK sowie die Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) am Aktionstag mit einem großen personellen Aufgebot an die Schule gekommen. Nachdem die Schüler sowohl rechtzeitig vorab schriftlich als auch im Rahmen eines einstündigen Vortrags in der Aula der Schule ausführlich informiert worden waren, nahmen Schüler aus 23 Klassen des zweiten und dritten Ausbildungsjahres an der Aktion teil. Das Durchschnittsalter lag bei 21 Jahren. Von den Spendern waren 28 Prozent weiblich und 72 Prozent männlich. Sie fanden die Blutentnahme gar nicht so tragisch. „Wie die Blutabnahme beim Arzt, Angst braucht man wirklich nicht zu haben“ oder „Ich habe Blut gespendet und mich typisieren lassen, weil ich betroffenen Menschen helfen will. Im Vortrag wurde gesagt, dass fast jeder zweite Mensch im Laufe seines Lebens Blut braucht“, so die Aussagen von Schülern. „Sehr erfreulich war auch, dass viele Lehrer Blut spendeten und sich typisieren ließen, also Vorbilder für ihre Schüler waren“, so der ehemalige Schulleiter L Wolfgang Stark.
Die Kosten für die Finanzierung der Typisierungsaktion in Höhe von 8.000,- Euro übernahm das Lionshilfswerk Traunstein. Als Sponsoren beteiligten sich die Bürgerhilfe Traunstein e.V. und der Förderverein der Lions-Damen WIR HELFEN e.V.
Der Lions Club Traunstein führt die Aktion "2 x Leben retten" seit November 2011 im Zwei-Jahresrhythmus durch. Schüler der Berufsschule I, der Beruflichen Oberschule und der Fachoberschule spenden dabei Blut und lassen sich gleichzeitig für eine Knochenmarkspende typisieren. Die Aktion wird mit Schülern dieser Schulen veranstaltet, um möglichst junge Blutspender und Stammzellenspender zu gewinnen, die aufgrund der demografischen Entwicklung noch lange zur Verfügung stehen.
Ein junger Mann mit dem Ausbildungsberuf Anlagenmechaniker kam als Spender für einen leukämiekranken Patienten infrage und hat diesem dadurch das Leben gerettet. Aus den biherigen Aktion des Lionbsclubs konnte 14 Leukämiekranken geholfen werden. In Deutschland gibt es rund 10 000 Leukämiekranke. 50 bis 70 Prozent dieser Patienten kann durch eine Blutstammzellentransplantation von einem gesunden Spender geholfen werden.
Die Kosten für die Analyse im Typisierungslabor von 50 Euro je Schüler übernimmt der Lions Club. Dabei wird er vom Verein der Lions Damen “Wir helfen“ und auch von der Bürgerstiftung Traunsteiner Land unterstützt-.
Weitere Informationen finden Sie auch unter:
http://www.knochenmarkspende.de/